VMET-Vorstandsvorsitzender Thomas Kaeser: „Wir haben einen steinigen Weg vor uns“

Nach der ersten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen in Eisenach, sagte VMET-Verhandlungsführer Thomas Kaeser: „Die heutige Verhandlung hat gezeigt, dass wir einen steinigen Weg vor uns haben. Die Ausgangssituation ist sehr schwierig. Die Forderung der IG Metall von acht Prozent Entgelterhöhung ist völlig unrealistisch, geradezu aus der Zeit gefallen. Wir kennen die Nöte der Beschäftigten. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die schwierige Lage mit steigender Inflation, explodierenden Energiepreisen und Lieferschwierigkeiten herausfordernd entwickelt hat. Vier von fünf M+E-Betrieben können nicht wie geplant produzieren, weil Teile fehlen, das Ende der Kostenexplosion bei Energie- und Rohstoffpreisen ist nicht absehbar“. Und nicht nur die Beschäftigten zahlen diese hohen Energiepreise, so Kaeser weiter, sondern auch die Unternehmen. Für manche Firmen sei die Lage bereits existenzbedrohend. Sie können Preise selten weitergeben. Es sei bekannt, dass die Lage der Unternehmen in der M+E-Industrie sehr heterogen sei. Das mache die Lage in einer Situation, in der sich Risiken so zentrieren wie derzeit, nicht leichter.„In dieser Situation steht Flexibilität ganz oben auf der Agenda, um schnell und adäquat auf konkrete Situationen in den Betrieben reagieren zu können. Dazu brauchen wir sinnvolle Differenzierungsmöglichkeiten, die den Unternehmen schnelles Handeln ermöglichen, um Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit gleichermaßen zu sichern. Darüber müssen wir reden“, machte der Verhandlungsführer deutlich.Die zweite Tarifverhandlung für knapp 18.400 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen findet am 4. Oktober 2022 statt.